Günzl

Gibt es etwas Schöneres als einen lächelnden Vater, der mit lächelnden Kindern durch den Zoo schlendert? Die be-
wundernden Blicke der Frauen, die das Engagement für die Sprösslinge zu schätzen wissen? Aber was macht
man(n), wenn kein eigener Nachwuchs zur Hand ist? Man borgt sich die Kinder der Schwester und fährt in den Zoo. Ganz einfach!

Schon die Fahrt mit dem Zug war eine Freude: die Mädchen pressten ihre Näschen gegen die Fensterscheiben, Frauen lächelten und ich zurück. Bei Vanilleeis mit Caramelsauce teilten mir die Kleinen die Programmänderung mit: statt Bären im Zoo, Pocahontas im Kino. Aus. Nicht mit mir, ich musste doch in den Zoo! Ich zerrte die undankbaren Gören in den Bus, Pocahontas konnte mir gestohlen bleiben.

Meine Nichten beendeten die Diskussion auf ihre Weise: Marie ließ sich ihr Vanilleeis noch mal "durch den Kopf gehen" und platzierte es auf dem Rücksitz des Busses. Carina zeigte sich solidarisch. In den Zoo sind wir nicht. Auch nicht zu Pocahontas. Den Rest des Tages verbrachten wir auf der Damentoilette am Bus-Bahnhof. Was kümmern mich auch lächelnde Väter mit lächelnden Kindern? Die Kombination gibt es sowieso nur in der Werbung, oder?