Günzl

Maria war neu. Eines Tages stand sie einfach auf der Tanzfläche unserer Dorfdisco. Plötzlich tauchte sie aus den Schwaden der Nebelmaschine auf, wie eine Marienerscheinung aus unserem Religionsbuch. Sie verdrehte mir den Kopf und machte sich auch schon wieder auf den Heimweg. "Ich muss dich wiedersehen" stammelte ich. Lächelnd drückte mir Maria eine Wanderkarte in die Hand: Sie wohnte in einem kleinen Bergweiler, weit außerhalb des Dorfes.

So zog ich am nächsten Sonntag beschwingt in Frühtau zu Berge, erklomm sonnige Höhen, hinauf zum Riefengatter, weiter zum Zwölferkopf und zur Ochsenscharte, über das Kreuzjoch auf den Pezid, über den Grad hinunter ins Hochtal, hinaus bis zum Wetterstein und von dort über die Greitwiesen wieder hinauf, bis endlich, nach Stunden, die Hexenseehütte vor mir auftauchte. Keuchend, verschwitzt und müde, lag ich in den Armen meiner Maria. War das nun mein Schicksal? Musste ich mein Leben lang fünf Stunden auf die Berge jagen, nur um d ann, mit letzter Kraft, meiner Angebeteten einen schwachen Kuss auf die Wangen drücken zu können?

"Auf gar keinen Fall!", sagte Maria, "dann komme ich eben zu dir!" Tja, Frauen haben einen starken Willen - und die bessere Kondition! Urlauben Sie gut und Tiscover Austria :-)